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Eine Bank für das Gute Leben: Die genossenschaftliche Mapuche-Sparkasse „Küme Mogen" in Chile

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Vortrag und Diskussion mit Jorge Huichalaf über die erste Mapuche-Bank in Chile, deren oberstes Ziel ein Gutes Leben für alle lautet. Die Einleitung erfolgt durch Erhard Stackl.

Küme Mogen wurde 2015 als Spar- und Kreditgenossenschaft in Chile gegründet, um den Bewohner*innen der Mapuche-Gebiete in Chile Zugang zu Finanzierungen und damit einer selbstbestimmten wirtschaftlichen Entwicklung zu ermöglichen. Mit ihren Tätigkeiten und Angeboten versteht sich Küme Mogen als Werkzeug für Selbstermächtigung und Autonomie. Die genossenschaftliche Organisationsform garantiert demokratische Kontrolle und die Beteiligung ihrer – sowohl indigenen wie nicht-indigenen – Mitglieder. Explizit will die Genossenschaft dazu beitragen, die Prinzipien des Azmapu, der traditionellen Mapuche-Ethik, zu vermitteln. Gemeinschaftliches Handeln, Reziprozität und gegenseitiges Vertrauen stehen dabei im Zentrum.

Jorge Huichalaf, Lehrer und Präsident der Mapuche Spar- und Kreditgenossenschaft „Küme Mogen”, berichtet über Entstehung, Mission und die bisherigen Erfahrungen dieser Initiative für Autonomie und ein selbstbestimmtes Gutes Leben in Chile. Im Anschluss gibt es Raum für Fragen, Diskussion und Austausch.

Erhard Stackl: Langjähriger Redakteur u.a. bei Profil und Der Standard. Seit 2010 freier Journalist und Autor. Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch.

Vortrag in spanischer Sprache mit deutscher Übersetzung.

Eintritt frei!

In Kooperation mit: Informationsgruppe Lateinamerika (IGLA), dem Österreichischen Lateinamerika Institut (LAI) und der Forschungsgruppe Lateinamerika (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)

Hintergrund:

Die Spar- und Kreditgenossenschaft Küme Mogen besteht seit 2015 als genossenschaftliche Bank im Rahmen des chilenischen Gesetzes. Übersetzt bedeutet Küme Mogen Gutes Leben”. Die Organisation basiert auf genossenschaftlichen sowie ethnischen Prinzipien der Mapuche und verfolgt das Ziel, die Entwicklung aller BewohnerInnen des Wallmapu, des historischen Territoriums der Mapuche in Südamerika, zu fördern. Eine eigenständige wirtschaftliche Entwicklung und die Unterstützung lokaler kleiner und mittlerer Unternehmen stehen dabei im Zentrum.

Derzeit hat die Genossenschaft über 600 Mitglieder, ein Eigenkapital von über 68 Millionen chilenische Pesos (CLP) (~58.000 EUR) und hat bereits mehr als 150 Kredite in der Gesamthöhe von rund 143‘000‘000  CLP (~178.000 EUR) an seine Mitglieder verliehen.

Die Mapuche sind die größte indigene Gruppe im heutigen Chile. Die etwa 1,5 Millionen Mapuche sind auch heute wiederholt Opfer struktureller und staatlicher Diskriminierung. Seit Jahrhunderten setzen sich Mapuche-Gemeinden zur Wehr gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, die insbesondere durch Rohstoffausbeutung und multinationale Unternehmen bedroht sind.

 

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Event Adresse

Österreichisches Lateinamerika Institut (LAI), Europasaal
Schlickgasse 1
1090 Wien
Österreich